Hundeernährung - auf was ist zu achten - was ist der Unterschied?

Es gibt sehr viele Hersteller von Futtermitteln und dies kann für den Endverbraucher sehr verwirrend sein. Der hier veröffentlichte Text ist größtenteils ein Auszug aus dem letzten Futtermitteltest der Zeitschrift "Konsument" 9/2006.

Trend zu Trockenfutter:

Trockenfutter macht Hundebesitzern das Leben angenehm: Es trägt sich leichter als Nassfutter, die aufwendige Reinigung von Dosen und Schalen entfällt; der Napf ist schneller gereinigt; auch auf Reisen ist die Fütterung einfach zu bewerkstelligen. Der Trend zeigt seine Wirkung: Österreichs Hundehalter und ihre rund 640 000 Vierbeiner können sich über ein breites Angebot an Produkten freuen. Doch ist aus wirklich alles drin, was Bello braucht??

26 Produkte im Test:

Der Konsument hat 26 Futtermittel getestet - 15 für erwachsene Hunde, 11 ohne Altersbeschränkung - und dabei so manche Überaschung erlebt. Gleich sieben Produkte (kein Produkt welches normalerweise im Fachhandel erhältlich ist)  mussten gleich mit "nicht zufriedenstellend" Beurteilt werden. Häufigster Beanstandungsgrund: Obwohl Sie ohne Altersbegrenzung  empfohlen werden, wurde bei fünf Produkten die Kalzium-Obergrenze für Welpen überschritten. Bei Jungtieren großwüchsiger Rassen können dadurch Skelettschäden entstehen.

Oft zu geringe Dosierung:

Andere wichtige Inhaltstoffe wurden wiederum in zu geringer Dosierung oder gar nicht gefunden. So wurden in manchen Produkten (kein Produkt welches normalerweise im Fachhandel erhältlich ist) Vitamin A und E überhaupt nicht nachgewiesen. Bei einem der bekanntesten Produkten "Frolic" wich nicht nur das Verhältnis Kalzium - Phosphor erheblich nach unten ab, der Gehalt an Selen lag erheblich unter dem Bedarf, das Verhältnis von Linol- zu alpha-Linolsäure was ungünstig. Bei anderen "Billigprodukten" waren ähnliche Mängel aufzudecken.

Hoher Preis trotz schwerer Mängel:

Wer "bio" kauft, will sein Tier besonders Gesund ernähren - dass gerade so ein Produkt schwere Mängel aufweist, ist besonders ärgerlich. Vor allem, wenn ein Konsument für eine Tagesration (es wurde der Bedarf eines erwachsenen, rund 15 kg schweren Hundes mit geringer körperlicher Aktivität hergenommen)  auch noch stolze 85 - 93 Cent hinblättern muss!

Katzenfutter ist tabu:

Grundsätzlich sollte ein Hund nur mit speziellem, auf seine Bedürfnisse abgestimmtem Futter ernährt werden. Keinesfalls dürfen Hunde Katzenfutter fressen. Dessen hoher Eiweißgehalt - bei Katzenfutter gilt als Faustregel zwei Drittel Eiweißgehalt / ein Drittel Kohlenhydrate - bei Hundefutter ist es genau umgekehrt -kann in kurzer Zeit zu schweren Nierenerkrankungen führen. Nicht nur was der Hund zu fressen bekommt ist wichtig, sondern auch wie.

Ruhe beim Fressen:

Der Fressplatz sollte sich immer an einem ruhigen Ort befinden. Immer wieder kommt es zu Bissverletzungen, weil etwa Kinder den Hund beim Fressen stören und dieser sein Futter verteidigt. Nach der Mahlzeit sollte der Hund ruhen. Springen oder laufen kann nach der Fütterung zu einer Lebensgefährlichen Magendrehung führen, oder zum Erbrechen - für uns Menschen nicht appetitlich, aber ganz normal. Der Hund erbricht unmittelbar nach der Mahlzeit sein Futter und frisst es gleich wieder. Kommt das nur hin und wieder vor und zeigt das Erbrochene weder üblen Geruch noch Schleim oder Verfärbungen, ist das ein ganz ormales "wölfisches" Verhalten. Passiert dies oft und wirkt das Erbrochene ungesund, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Immer Wasser dazu:

Auch ein Hund lebt nicht von Futter alleine: Gerade bei der Vorteilhaften Ernährung mit Trockenfutter muss immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen. Keinesfalls Milch, auch nicht für Welpen, sie kann zu schwerem Durchfall führen.

Nichts vom Tisch:

Menschliche Nahrung ist generell nichts für Bello: Die meisten Hunde sind sehr daran interessiert an dem, was Herrchen oder Frauchen speisen, weil sie sich an ihrem "Rudelführer" orientieren und es ihnen immer gleichtun wollen. Da heißt es hart bleiben. Bekommt ein Hund etwas vom Tisch, wird er zum lästigen Bettler. Ausserdem schaden ihm Gewürze und viele andere Inhaltstoffe menschlicher Nahrung.

Belohnen in Maßen:

Und auch bei den "Leckerlies" sollte nur Hundegerechtes verfüttert werden. Die Extras müssen im Übrigen in die tägliche Fütterungsmenge eingerechnet werden und diese sollte entsprechend reduziert werden - sonst darf man sich nicht wundern, wenn der Hund zu dick wird.

Spielen statt füttern:

Wo Liebe bei einem Hund nicht nur durch den Magen geht: Wer seinen Hund belohnen will, muss ihm nicht immer nur Futter zustecken. Ein Extra-Spaziergang oder ein kleines Ballspiel freut genauso und ist dazu noch gesund.

Wo gibt es die Besten Futtermittel aus dem Test?

Die besten Futtermittel sind vorrangig im Fachhandel zu erhalten. Bei Marken wie z.B. Royal Canin, Eukanuba etc. sind einwandfreie Produkte, deren Preis / Leistungsverhältnis stimmen.

Wie oft soll ein Hund gefüttert werden?

Bis zum Alter von von etwa 6 Monaten sollte ein Hund dreimal täglich gefüttert werden, danach bis zum Alter von einem Jahr zweimal. Eine Fütterung bei einem ausgewachsenem Hund ist ausreichend. Bei sehr großen Rassen sind zwei Fütterungen ratsam. Man kann etwa ein Drittel am Morgen und zwei Drittel am Abend geben.

Trocken- oder Nassfutter - was ist besser?

Prinzipiell keines von beiden, manche vertragen eher Trockenfutter, andere eher Nassfutter. Die meisten Feuchtfuttermittel weisen allerdings einen zu hohen Eiweißgehalt auf (am Ettikett ersichtlich; z.B. Rohprotein 12%) weshalb sie nicht als Alleinfuttermittel geeignet sind. (Nierenschäden wie bei Katzenfutter)
Die Prozentangaben können aber nicht auf Trockenfuttermittel übernommen werden. Hier sind meist 20 bis 24% angeführt, welche aber anderst errechnet werden und trotzdem nicht zu hoch sind. Gerne geben wir ihnen hierüber Auskunft im Geschäft.

Früher wurde ein Fasttag pro Woche empfohlen - macht Hunger den Hund gesünder?

Übergewichtige Hunde wird Hunger bestimmt gesünder machen, während normalgewichtige oder gar unterernährte Tiere dadurch krank werden können. Ein Fasttag ist allerdings nicht empfehlenswert: Bei übergewichtigen Tieren sollte die tägliche Fütterungsmenge entsprechend reduziert werden.

Manche schwören aufs Selberkochen, andere auf Fütterung mit rohem Fleisch - birgt das nicht risiken?

Selberkochen bzw. die Fütterung mit rohem Fleisch mit diversen Zutaten kann durchaus eine adäquate Ernährung darstellen, wenn es richtig gemacht wird. Bei wachsenden Hunden besteht die Gefahr einer unauszureichenden bzw. zu hohen Gabe von Mineralstoffen, insbesondere von Kalzium, und dadurch verursachten Wachstumsstörungen. Rohes Fleisch muss von hygienisch einwandfreier Qualität sein. Die Gefahr einer Ansteckung mit der Aujeszky`schen Krankheit durch rohes Schweinefleisch ist in Österreich aber sehr gering.

Was sind die Ursachen von Fettleibigkeit bei Hunden?

Meist zu viel Futter (z.B. zusätzliche Leckereien) und mangelhafte Bewegung. Auch bei kastrierten Hunden muss es keine Fettleibigkeit geben, wenn entsprechend auf die Ernährung und Bewegung geachtet wird. Der heutige Futtermittelmarkt bietet spezielle Produkte für jedes Bedürfnis an.

Was Frauchen und Herrchen essen, tut Hunden kaum gut ....

Manche Nahungsmittel, die für uns Menschen gut verträglich sind, dürfen Hunde nicht oder nur in geringen Mengen aufnehmen. Dazu zählt Schokolade, vor allem Bitterschokolade, denn Kakao enhält das für Hunde unverträgliche Theobromin. Aus den USA kommen auch Meldungen von Todesfällen bei Hunden durch die Aufnahme von größeren Mengen von Rosinen. Zwiebeln wiederum enthalten Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen zerstören. Avocados enthalten das für Menschen ungiftige Persin, das jedoch für die meisten Tiere, auch Hunde, giftig ist.

was ist wirklich "bio"?

Biologische Lebensmittel werden nach gesetzlich genau definierten Richtlinien erzeugt und nach klaren Regeln gekennzeichnet - das gilt auch für Hundefutter. Jedes Bio-Produkt muss zumindest am "Bio-Hinweis" und an der "Bio-Kontrollstelle" erkennbar sein.

Für weitere Fragen um die Hundeernährung stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Gerne geben wir Auskünfte und Hilfestellung bei allen Fragen und Problemen was die Fütterung von Hunden betrifft.

Den kompletten Futtermitteltest finden sie unter www.konsument.at . Hier finden Sie alle Futtermittel die getestet wurden mit Namen und was daran zu bemängeln, bzw. hervorzuheben war.