Das Chinchilla - liebenswertes Nachtgespenst

Diese herzigen Nagetiere erobern die Herzen der meisten Menschen in kürzester Zeit. Mit ihren dunklen Knopfaugen und ihrem einzigartigen, geschmeidigen Fell sind sie für jeden unvergesslich, der ihn einmal berührt hat. Wir führen neben dem standartgrauen Chinchilla immer wieder weiße, beige, schwarze und gescheckte Tiere.  

Chinchillas stammen ursprünglich aus den höheren Gebieten der Anden und wurden in Europa, den USA und Russland als Pelztiere gezüchtet. Ihre samtiges Fell kleidete in den 60er und 70er Jahren viele "vornehme" Damen, wobei man dies zum Glück heutzutage fast niemand mehr trägt. Seit etwa 25 Jahren erobern sie immer mehr und mehr die Häuser der Leute und ihr Charm bezaubert mittlerweile tausende Liebhaber.

Chinchillas sind sehr genügsame Haustiere die aber ausreichend Platz zur Verfügung haben sollten. Die Mindestgröße des Käfigs, für zwei Chinchillas, sollte 120 x 80 x 100 cm sein, wobei darauf zu achten ist, das er mehrere, mindestens eine Etage haben muss. Ideal wäre für jedes Tier ein eigenes Schlafhäuschen, dass aber so groß ist, dass auch mal die ganze Gruppe darin Platz finden kann - auch wenn es dabei mal etwas eng wird. Als Kletteräste die auch sehr gerne benagt werden, eignen sich am besten frische Haselnussäste. Geben Sie einige solche hinein die recht dick sind, und die Chinchillas auch tragen können, und ein paar junge Triebe, die sie gerne abnagen und fressen. Eine Badeschale mit feinem Chinchillasand darf auch keinesfalls fehlen, den die für die Fellpflege benötigen, damit das Fell so einzigartig bleibt und nicht fettig wird oder verklebt. Liebend gerne werden auch dicke Korkröhren aus der Terraristik-Abteilung angenommen. Auf der rauhen Rinde lässt sich gut klettern und die hohle Röhre eignet sich bestens als Versteck.

Täglicher Freilauf sollte ihnen auch angeboten werden, wobei Sie aufpassen sollten, dass es Nagetiere sind, und sie sich gerne mal an Kabeln, Schränken, Tapeten, etc. zu schaffen machen können. Vielmals ist es schon passiert das Chinchillas einen Fernsehr oder einen Computer lahmgelegt haben und der Ärger hinterher recht groß war.

Die Fütterung der Chinchillas ist eigentlich sehr rasch erklärt. Als Hauptnahrungsmittel wird ein feines, nicht zu langfasriges Bergwiesenheu gefüttert. Nebenbei ein Chinchilla Hauptfutter ( die besten Erfahrungen haben wir mit Crispy Nature von Prestige gemacht, es wird gerne genommen, und der Anteil der nicht so gern gefressenen Heupellets ist nicht so groß ) dessen Anteil an Fettkernen sehr gering ist. Sie lieben frische oder getrocknete Rosen oder Hagebutten, Haselnusszweige, getrocknete Disteln, Birken- oder Obstbaumäste, hin und wieder mal eine Nuss oder eine Rosine. Falls Sie sich diese Leckereien selber besorgen und nicht im Fachhandel kaufen, beachten sie bitte immer, dass nichts davon gespritzt oder behandelt sein darf!!! Als Frischfutter eignen sich in erster Linie alle Gemüsesorten, die auch wir roh essen dürfen. Bei den Früchten sollte eher gespart werden. Fruchtzucker wird oftmals nicht so gut vertragen, und er kann auch zu Durchfall führen. Ein Mineralsalzstein und ein Nagerkalkstein sollte niemals fehlen. Vitamintropfen sollten ein bis zwei mal in der Woche gegeben werden. Frisches Trinkwasser ist natürlich nicht zu vergessen

Gehalten werden Chinchillas am besten in kleinen Gruppen von 2 bis 4 Tieren. Sie sollten darauf achten das entweder alles männliche oder weibliche Tiere sind. wenn sie gemischte Gruppen halten, am besten nur dann wenn die Männlichen kastriert worden sind. Andernfalls kann es immer wieder zu Rangordnungskämpfen kommen, die Teilweise recht blutig ausgehen können. Auch beim Zeitpunkt des kastrierens sollten Sie darauf achten, dass es noch nicht zu Kämpfen gekommen ist, da die Tiere ansonsten bereits geprägt sind und sich schlecht oder gar nicht mehr untereiander vertragen. Falls sie züchten wollen, sollten Sie bereits im vohinein abklären was Sie mit den Jungen machen wollen. Normalerweise nehmen wir und diverse andere Zoofachhandlungen gerne die Jungen ab. Dies muss aber immer im Voraus abgeklärt werden, da wir zum Beispiel immer Junge Chinchillas im Geschäft und selten Platz für weitere haben! Wenn wir frühzeitig wissen, dass wir Jungtiere bekommen, planen wir dies ein und richten uns danach. Chinchillas tragen etwa 110 bis 112 Tage und bekommen zwei bis vier Junge. Bitte achten Sie darauf wenn sie züchten wollen, dass Sie nur gleichfarbene Tiere verpaaren - Mischlinge werden nicht gerne genommen! Die Jungen können etwa in einem Alter von 3,5 bis 4 Monaten von der Mutter weggenommen werden. Die Geschlechtsreife erreichen sie etwa mit 6 - 8 Monaten.

Chinchillas sind reine Dämmerung- und Nachtaktive Tiere. Sie erwachen in der Regel am späten Nachmittag oder am Frühen abend, und poltern dann die ganze Nacht bis in die Morgenstunden in ihrem Käfig umher. Eine Umgewöhnung an den Tag ist nicht möglich, da wenn sie laufend tagsüber geweckt werden, sie leicht erkranken und ihre Lebenerwartung weit unter die normalen 15 - 20 Jahren fällt.

Wir empfehelen Chinchillas wegen ihrer Aktivitätszeit normalerweise nicht für Kinder unter 14 Jahren. Am besten sind sie für berufstätige Erwachsene geeignet. Sie können dann tagsüber in Ruhe schlafen und wenn "Ihr" Mensch dann am Abend heim kommt, stehen sie bereits am Gitter und freuen sich auf das frische Futter und den Auslauf.

Auszug aus dem Tierschutzgesetz - Stand 1 März 2005:

3.2. Mindestanforderung für die Haltung von Chinchillas

(1) Die Tiere sind paarweise zu halten.

(2) Die Käfiggröße muss mindestens 120 x 80 x 100 cm betragen. Für jedes weitere adulte Tier sind 20% der Bodenfläche hinzuzurechnen.

(3) Den Tieren sind eine Schlafhöhle, Sitzbretter in unterschiedlicher Höhe und täglich ein Sandbad mit Chinchillasand anzubieten.